Umsonst wohnen, während du reist, in authentisches Leben in einem fremden Land eintauchen und dabei auf das ein oder andere entzückende Haustier aufpassen – das hört sich für dich super an?

Für uns auch, und deshalb haben wir diesen Sommer „Housesitting“ ausprobiert!

Housesitting – was ist das überhaupt?

Das ist ein Konzept, bei dem ein Haus- oder Wohnungsbesitzer jemanden sucht, der während seiner eigener Abwesenheit bei Haus und Hof nach dem Rechten sieht – und sich dabei meistens auch um das ein oder andere Haustier kümmert.

Oft reisen die Gastgeber, die „Hosts“, während dieser Zeit selber. Manchmal sind sie aber auch beruflich unterwegs oder aus anderen Gründen verhindert, sich selber um ihre Tiere zu kümmern. Eins jedenfalls haben alle gemeinsam: Sie können ihre Haustiere nicht mitnehmen, wollen sie aber auch nicht für diese Zeit in einer fremden Tierpension abgeben.

Beim Housesitting in der Normandie passen wir auf zwei treuherzige Labradore auf - nichts lieber als das!

Beim Housesitting in der Normandie passen wir auf zwei treuherzige Labradore auf – nichts lieber als das!

Ein Housesitter sorgt also dafür, dass die Tiere in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.

Außerdem ist das Haus oder die Wohnung in der Ferienzeit nicht unbewohnt, und bestenfalls schaut noch jemand nach der Post und nach den Pflanzen. Dafür kann der Housesitter umsonst beim Host wohnen.

Wie finde ich denn einen Host?

Es gibt gleich mehrere Portale, die Hosts und Housesitter vermitteln. Wir haben uns für den weltweit größten – und zumindest für mich auch bekanntesten – Anbieter entschieden: TrustedHousesitters.

Für einen ersten Eindruck müsst ihr euch nur mit Namen und Email-Adresse kurz kostenlos registrieren. Dann könnt ihr euch ansehen, welche Hosts mit welchen Tieren an welchen Orten der Welt einen Sitter suchen. Vorweg: Es sind irre viele!

Ich hätte vorher nicht gedacht, dass das offensichtlich so ein riesiger Markt ist. Man merkt auch direkt: In manchen Ländern ist das Konzept bereits weit mehr verbreitet (USA, UK, Frankreich…) als in anderen. Aber Achtung: Ich möchte euch vorwarnen, dass ihr problemlos einen ganzen langen Abend auf der Couch damit verbringen werdet, euch durch ein Land und eine Region und ein Angebot nach dem anderen zu klicken und zu entdecken, wie unterschiedlich Menschen leben, oder wild zu planen, wo ihr überall umsonst Urlaub machen könntet – es ist nebenbei auch wirklich unterhaltsam!

Um tatsächlich mit einem Host in Kontakt zu treten, müsst ihr euch dann kostenpflichtig anmelden. Für den gezahlten Beitrag könnt ihr ein ganzes Jahr lang auf TrustedHousesitters.com nach Housesits suchen (oder welche anbieten) und euer Glück auf der Plattform versuchen, denn natürlich müssen sich die Hosts nach euren Anfragen auch noch für euch entscheiden.


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Über diesen Link spart ihr richtig Geld und müsst für euren Jahresbeitrag weniger bezahlen als normalerweise:


Und so läuft das genau ab: Ein Host veröffentlicht ein Angebot und wartet, bis sich – seiner Meinung nach – genügend Interessenten gemeldet haben. Dann „schließt“ er oder sie das Angebot und sucht sich aus den potentiellen Sittern den für ihn oder sie geeignetsten aus. Viele Angebote sind nur kurze Zeit online – aber keine Sorge: Es kommen immer neue!

Wenn ihr euch ebenfalls auf ein Angebot bewerben wollt, müsst ihr euer Profil ausfüllen. Dazu gibt es eine gute Anleitung, die euch durch alle Schritte führt. Ein wenig Zeit müsst ihr mitbringen, aber schwierig ist es nicht.

Da der gesamte Austausch hier nicht zuletzt auf Vertrauen basiert, macht es natürlich Sinn, wenn ihr euch hier möglichst gut selber beschreibt und ein paar nette Fotos heraussucht und hochladet – um so besser eure Chancen, dass sich ein Host für euch entscheidet und ihr umsonst Urlaub machen könnt, wo ihr möchtet!

Das Gartentor am Ende des Grundstücks bei unserem Housesitting-Aufenthalt: Pure Idylle in der wildromantischen Normandie.

Das Gartentor am Ende des Grundstücks bei unserem Housesitting-Aufenthalt: Pure Idylle in der wildromantischen Normandie.

Angebote bei TrustedHousesitters – worauf muss ich achten?

Die Umstände beim Housesitting sind so unterschiedlich wie die Leben der Menschen auf diesem Planeten: Es gibt praktisch nichts, was es nicht gibt. Wichtig für einen gelungenen Aufenthalt ist, sich im Klaren zu sein, was dir selber wichtig ist, um dich wohlzufühlen, und was du bereit bist zu geben.

Es gibt Housesits, bei denen die Sitter die Verantwortung für mehrere Pferde, einige Schafe und Ziegen, einen Stall voller Hühner und noch ein Schwein übernehmen – das ist vielleicht eher nichts für jemanden, der lieber nur auf einen handlichen Goldfisch aufpassen möchte.

TrustedHousesitter macht es euch einfach, euch eine gute Übersicht zu verschaffen:

  • 🗺 über die Suchfunktion könnt ihr Länder, Städte oder Regionen sowie den gewünschten Zeitraum und mehr festlegen
  • 🐶 mittels Symbolen und Zahlen seht ihr schon in der Angebotsübersicht direkt, welche Arten an Tieren (und wie viele davon!) es zu sitten gilt

Weitere wichtige Infos findet ihr dann in der Beschreibung des Hosts im Angebot, z.B.:

  • 🚗 „not accessible by public transport“ vs. 🚂 „accessible by public transport“ – kannst du den Ort mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen oder benötigst du ein Auto für die Anreise? Manchmal kann man sogar das Auto des Hosts mitbenutzen
  • 🏞 „countryside“ vs. 🏙 „city“ – bist du auf der Suche nach Ruhe und Entspannung oder bevorzugst du wuseliges Großstadtleben?
  • 📡 „Wifi (High-speed)“ vs. ❌ „Wifi (Basic)“ – für alle remote Worker ein nicht zu vernachlässigender Punkt: Reicht die Internetverbindung für stabile Videocalls?

Wenn ihr zu mehreren Menschen, also z.B. mit eurem/n Kind/ern oder Partner:in, Housesitting machen möchtet, dann ist es natürlich auch wichtig zu checken, wie viele Betten und evtl. Zimmer zur Verfügung stehen.

Last but not least beschreiben die Hosts unter „Responsibilities“ genau, welche Aufgaben der Housesitter konkret übernehmen soll: Wie oft soll er oder sie mit den Hunden spazieren gehen? Wie oft das Katzenklo reinigen? Welches Futter bekommen die Tiere und was dürfen sie auf keinen Fall?

Ausblick aus dem Küchenfenster aus "unserem" Haus beim Housesitting im Westen Frankreichs nahe der Atlantikküste.

Ausblick aus dem Küchenfenster aus „unserem“ Haus beim Housesitting im Westen Frankreichs nahe der Atlantikküste.

Passt das Angebot also für euch und auch der Host signalisiert Interesse, dann haben wir gute Erfahrungen damit gemacht, vorab einen Videocall zum Kennenlernen zu vereinbaren.

Hier könnt ihr euch einen realen Eindruck voneinander verschaffen und etwaige offene Fragen klären.

Hat der Host in der Vergangenheit bereits Aufenthalte über TrustedHousesitters vereinbart, so könnt ihr euch auch die Bewertungen ehemaliger Sitter durchlesen. Auch die Sitter selber werden von den Hosts bewertet.

Wie habe ich selber einmal irgendwo in den Weiten des Internets so treffend gelesen: „Housesitting kann, wenn es funktioniert, einfach Wunderbares möglich machen und Menschen zueinander bringen, die sich sonst nie getroffen hätten. Umgekehrt kann es, wenn es schiefgeht, natürlich auch richtig schiefgehen…“

Im Endeffekt sollte man immer auf sein Bauchgefühl hören und für den Notfall einen Plan B in petto haben. Und dann auf das Beste hoffen!

Bei uns hat es großartig funktioniert, wir hatten ein tolle Zeit und haben mit unseren Hosts jetzt auf ewig ein paar Freunde in der Normandie gefunden.

Unseren Aufenthalt haben wir noch mit einem kleinen Roadtrip kombiniert: So haben wir uns bei der Hinreise noch etwas Zeit genommen, vorab die Atlantikküste mit ihren malerischen Orten am Meer zu erkunden, und auf dem Rückweg haben wir noch einen kurzen Stopp in Versailles und Paris drangehangen. Ein perfekter Sommer!

Hast du selber schon einmal Housesitting gemacht? Oder spielst du mit dem Gedanken, es zu testen? Wenn du noch Fragen haben solltest oder eigene Geschichten und Erlebnisse dazu zu erzählen hast, schreib‘ sie gerne einfach unten in die Kommentare!